Viele Köche verderben den Brei. Als wären Politik und Wirtschaft und Religion und WIssenschaft für sich nicht wahnsinnig genug, macht man sich gemeinsam an die Zubereitung des Breis des Wahnsinns. Dem Michel muss es nicht schmecken. Er muss nur glauben, dass es ihm schmeckt. Oder zumindest gesund ist. Entsprechend wird der Brei auch verkauft. Als diene die Rechtschreibreform den Schülern, und die Willkommenskultur dem Wohle der Flüchtlinge, und die Zwangsimpfung der Volksgesundheit, und die Gleichberechtigung den Frauen, und die Geschlechtsneutralität den Transen, und die Inklusion den Behinderten und die Waffenlieferung dem Weltfrieden.
Es sind natürlich alles bloß Blasen, die sich im Zuge des Köchelns bilden, künstliche Farbstoffe sind es, die dem grauen Brei hinzugefügt werden, Blendwerk, das dazugehört. Eine einigermaßen ganz gebliebene Frau wird nicht nach Gleichberechtigung schreien, sie wird überhaupt nicht teilhaben an den kranken Spielen der Welt, sondern ihren eigenen Brei kochen aus dem Milch der Ziegen, mit denen sie lebt mitten im Wald als Selbstversorgerin. Jeder einigermaßen ganz gebliebene Flüchtling wird tief bereuen, das Drama der Lebendigkeit in der Heimat gegen den leblosen Friedhof der Sicherheit eingetauscht zu haben, und die Ordnungssucht verfluchen und die Herzenskälte kaum ertragen und den ganzen Brei wieder auskotzen. Jeder einigermaßen ganz gebliebene Behinderte wird sich vor jeder Inklusion hüten und an seiner eigenen Welt festhalten, wohlwissend, dass sie gesünder und auch freier ist als jener längst verdorbene Massenbrei.
Welche Anmaßung überhaupt, Inklusion als Akt der Menschlichkeit darzustellen? Im Ernst, wer würde dieser kranken Scheißwelt denn dankbar in die Arme fallen? Woher der Hochmut der Köche, wo ist die Demut, der heilsame Wunsch, mit den Augen des Blinden zu sehen, mit den Ohren des Tauben hören zu lernen. Ich gehe jede Wette ein, dass die Köpfe und Herzen und Welten der sogenannten Behinderten in der Regel heiler und ganzer geblieben sind als jene der Köche und Michels. Somit können sie gar nicht inkludiert werden, denn nur das Ganzere kann inkludieren. Was eine kaputte Welt Inklusion oder Integration nennt, das kann stets nur eine neue Art von Exklusion sein. Frag die Impfgegner von damals. Frag die Grünen von heute, die noch für Frieden ohne Waffen sind. Es ist nichts mehr zu retten, der ganze Brei ist längst verdorben. Er wird nie wieder schmecken. Und macht nur noch krank.
Nur als Dünger ist er noch nutzbar. Für den eigenen Acker. Für den Lebensbaum der Transzendenz. Es ist die Zeit, eigene Samen zu säen, selber den Hafer zu ernten, selbst den Brei sich zu kochen, eine eigene Welt zu schöpfen als einfacher Koch der einfachen Küche, der blind sich weiß und eben dadurch sehen lernt. Ganzwerdung ist Eigenverantwortung. Sie ist die Gegenbewegung zum gepriesenen Einheitsbrei. Unterstützt wird sie von unsichtbaren Kräften. Augen und Ohren nützen hier nichts. Denn die Dreckswelt hier hat mit deiner Heimkehr nichts zu tun.
Basu Winter