Im März 2026 prämiert der Verlierer Verlag die besten Essays, Kurzgeschichten und Gedichte zum Thema „Negative Philosophie — Achselzuckend leben“.
Negative Philosophie: Die Philosophie des Nichtwissens
„Positive philosophische Theorien gibt es wie Sand am Meer, während negative Philosophie nur wenigen von uns überhaupt je begegnen wird. Ein positiver Ansatz „sagt, was die Dinge sind“, er stellt auf klare, eindeutige Weise Behauptungen auf, äußert mit Autorität eindeutige Aussagen über die Natur der Realität und erzeugt auf diese Weise ein logisch schlüssiges Bild der Welt.
Der negative Ansatz hingegen begnügt sich damit zu sagen, was die Dinge nicht sind, er zeigt lediglich auf, was falsch, was Illusion, was trügerisch ist. Statt die Wahrheit zu sagen, funktioniert er, indem er die Lüge aufdeckt. Nach diesem revolutionären Akt tut der negative Philosoph nichts mehr und zieht sich würdevoll zurück, um der Realität zu erlauben, sich selbst zu zeigen, auf ihre eigene Art und Weise, ohne den vermeintlichen Vorteil eines externen Interpreten.
Der negative Philosoph erhebt daher nicht den Anspruch, im Namen der Natur zu sprechen, sondern beschränkt sich darauf, all die falschen Konditionierungen sichtbar zu machen, die sich zwischen uns und die Welt schieben, sodass wir direkt – das heißt auf unvermittelte Weise – erkennen können, „was da ist“, bevor sich irgendeine Instanz als unanfechtbare Autorität aufspielt und anfängt, uns zu sagen, was da ist.
Diese Instanz kann als unsere Konditionierung, unsere Überzeugungen, unser systematisiertes sogenanntes „Wissen“ über die Welt betrachtet werden; sie kann als der „rational evaluierende Verstand“ betrachtet werden, der sich unfehlbar zwischen uns und die Realität schiebt; und sie kann auch, wie die Gnostiker es taten, mit den ehrwürdigen und hoch angesehenen Institutionen gleichgesetzt werden, die unsere Gesellschaften regieren.“
Nick Williams
Einreichung
Prämiert werden Kurzgeschichten, Essays und Lyrik, die das Thema in exemplarischer Weise aufgreifen. Dabei geht es uns weniger um die theoretische Exploration als vielmehr um die Auswirkungen auf die Lebenspraxis. Welchen konkreten Einfluss hat der negativ-philosophische Ansatz im Hinblick auf die individuelle und kollektive Psyche? Wie lebt es sich ohne ein Bild der Welt, ohne Konditionierungen, ohne Wissen? Wie sieht die Realität eigentlich genau aus, wo der Mensch sie nicht mehr manipuliert, indem er sie interpretiert und kontrolliert? Wie sähe eine Gesellschaft aus, die in jener Realität lebte?
Max. 40.000 Zeichen
Eingereicht werden können Gedichte, Kurzgeschichten und Aufsätze in deutscher Sprache mit einem maximalen Umfang von 40.000 Zeichen inklusive Leerzeichen. Jeder eingereichte Text wird innerhalb von 48 Stunden auf der Verlagswebsite unter der Rubrik Wettbewerbsbeiträge veröffentlicht. Jeder Text kann von Lesern online kommentiert und diskutiert werden. Es muss die Möglichkeit des Wiederabdrucks von prämierten Arbeiten geben.
Keine formalen Kriterien
Da sich der Preis an Einreichungen aus den verschiedensten Bereichen, etwa der Dichtkunst, der Schriftstellerei, der Wissenschaft und der Spiritualität richtet, gibt es darüber hinaus keine formalen Kriterien. Die Einreichfrist endet am 10. März 2026.
Preisvergabe
Die herausragendsten drei Einreichungen werden mit Preisgeldern in der Höhe von 1000 €, 500 € und 300 € prämiert.
Jury
Die Jury wird aus allen Teilnehmern am Wettbewerb sowie allen Lesern bestehen, die die Wettbewerbsbeiträge kommentiert und diskutiert haben werden. Nach der Einreichfrist werden die Teilnehmer und Leser per Mail zur Stimmabgabe aufgefordert. Die Stimmabgabe erfolgt vom 11. bis zum 20. März 2026. Das Ergebnis wird anschließend auf der Verlags-Webseite veröffentlicht.
Beitrag einreichen
Einreichungen bitte per E-Mail – die Veröffentlichung auf der Verlagswebseite erfolgt anonymisiert – an: team(at)verliererverlag.com
